Gedämpfte Erwartungen an das Lkw-Platooning

Daimler Trucks kehrt der Platooning-Technologie überraschend den Rücken. Wie die Konkurrenz reagiert und was die Zukunft bringt, erfahren Sie exklusiv in trans aktuell 2-3/2019 und lastauto omnibus 3/2019

Stuttgart, 24. Januar 2019 – Groß waren die Erwartungen ans Platooning, als alle europäischen Lkw-Hersteller (mit Ausnahme von Renault Trucks) 2016 zu einer ersten Sternfahrt aufbrachen. Verbrauchseinsparungen von bis zu zehn Prozent, Fahrer, die während des automatisierten Fahrens ihre Ruhezeiten nehmen, dazu weniger Verkehrsunfälle und Staus – all das versprachen sich Experten weltweit von der elektronischen Kopplung von zwei und mehr Lkw. Nun, gut zwei Jahre später, erteilt Daimler der Technologie eine klare Absage: In der Praxis würden „die Einsparungen selbst unter optimalen Platooning-Bedingungen (…) geringer ausfallen als erhofft.“

Die Konkurrenz setzt weiter auf Platooning
Auf Anfrage der Fachzeitschriften trans aktuell und lastauto omnibus bekennt sich die Konkurrenz dagegen weiterhin zum Platooning: „Die Entscheidung des Wettbewerbers wird sich nicht auf unser Projekt auswirken“, erklärt MAN. DAF Trucks teilt mit, dass sich das Unternehmen ebenfalls weiterhin zu der Technologie bekennt und einen laufenden Versuch fortsetzt. Für Volvo Trucks gehört das Platooning „mit zu den Komponenten des Bereichs der Automation.“ Scania erklärt auf Nachfrage, dass „unter den richtigen Bedingungen“ definitiv ein Kraftstoffeinsparpotenzial bestehe.

Pilotprojekte sollen Potenziale aufzeigen
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sieht ebenfalls keinen Grund, sich vom Platooning abzuwenden. „Platooning verspricht Potenziale, um den Straßentransport effizienter zu machen oder um den Fahrermangel abzumildern“, teilt er den Fachzeitschriften des ETM Verlags mit. Wie groß diese Potenziale sind, werde zurzeit auch in Deutschland im Rahmen von Pilotprojekten erprobt. Und auch Ford Otosan nimmt das Platooning ins Visier: Erst kürzlich hat der türkische Lkw-Bauer eine Kooperation mit AVL unterzeichnet und ist vom Erfolg überzeugt.

Weitere Details und Reaktionen der Branche zum Thema lesen Sie in lastauto omnibus (3/2019) und in trans aktuell (2-3/2019) oder online auf unserer Themenseite www.eurotransport.de/platooning.