VDA-Präsident Mattes verteidigt den Dieselantrieb

VDA-Präsident Mattes verteidigt den Dieselantrieb

 

  • Bernhard Mattes exklusiv im Redaktionsgespräch von trans aktuell, lastauto omnibus und firmenauto
  • Im Lkw-Fernverkehr sieht der neue VDA-Präsident derzeit keinen Ersatz für den Dieselantrieb
  • Das ausführliche Wortlaut-Interview lesen Sie unter eurotransport.de/mattes und in aktuellen Ausgabe trans aktuell 14/2018 (Seite 6)

 

Stuttgart, 28. Juni 2018 – Der Verband der Automobilindustrie (VDA) will dem Diesel wieder zu einem besseren Ansehen verhelfen. Hintergrund sind die Abgas-Manipulationen unterschiedlicher Fahrzeugbauer, aber auch mögliche Fahrverbote aufgrund von Stickoxid-Überschreitungen in einigen Städten. „Der VDA setzt sich dafür ein, dass der Diesel in der ganzen Diskussion wieder ein besseres Ansehen erhält. Ohne ihn können wir die ehrgeizigen Klimaziele nicht erreichen“, erklärte VDA-Präsident Bernhard Mattes im Gespräch mit den Redaktionen trans aktuell, lastauto omnibus und firmenauto im ETM Verlag in Stuttgart.

Auch andere Verkehrsträger müssen sich kritischer Betrachtung stellen

Er erwarte, dass sich auch die anderen Verkehrsträger einer kritischen Well-to-Wheel-Betrachtung stellen. „Wie grün ist der Strom der Bahn, wie sieht es mit den Emissionen der Schifffahrt aus“, fragt Mattes, der im März die Nachfolge von Matthias Wissmann an der Spitze des Verbands antrat. Speziell im Lkw-Fernverkehr sieht Mattes aktuell keine Alternative zum Einsatz von Dieselantrieben. „Gerade beim Nutzfahrzeug gibt es kurzfristig keinen vollständigen Ersatz für den Diesel“, sagt der 61-Jährige, der die Interessen von mehr als 600 Unternehmen aus der Fahrzeug- und Zulieferindustrie vertritt. Mit Blick auf Verbrauch und Emissionen ist er ein hervorragender, sauberer und sehr effizienter Antrieb“, erklärt Mattes. Für den Nah- und Regionalverkehr werde es jedoch unterschiedliche Lösungen geben. Innerstädtisch biete sich an, die Elektromobilität zu forcieren. „Wir müssen schauen, inwieweit auch Erdgas oder die Brennstoffzelle als Alternativen infrage kommen.“

Kritik, die Branche hätte Themen wie die Brennstoffzelle verschlafen, weist Mattes zurück. „Wir müssen Prioritäten setzen, die Mittel sind begrenzt“, sagt er. Dass neue Player wie Tesla oder Nikola mit ihren Elektro- und Brennstoffzellen-Lkw der Branche Marktanteile rauben können, sieht der VDA-Präsident eher noch gelassen. „Marketing ist noch kein Markt. Es geht nicht um die nächste Ankündigung, sondern um überprüfbare Aussagen zur Produktoffensive“, sagt er. „Deutsche Hersteller bringen E-Busse und E-Transporter auf den Markt, auch der E-Truck im Verteilerverkehr wird kommen“, sagt Mattes. Gleichwohl nehme er jeden Wettbewerber ernst.


Für weitere Informationen Sie sich an:

Matthias Rathmann, Chefredakteur trans aktuell: Tel.: +49 (0)711 78498-33; Mail: matthias.rathmann@etm.de

 

Bei Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Link; Fotohinweis: Mario Rodrigues